Bis zu 3.000 Euro steuerfrei für Arbeitnehmer*innen

Seit dem 26. Oktober 2022 können Arbeitgeber*innen ihren Beschäftigten freiwillig steuer- und abgabenfrei einen Betrag bis zu 3.000 Euro gewähren. Der steuerliche Freibetrag kann auch in mehreren Teilbeträgen ausgezahlt werden. Das sieht die sogenannte Inflationsausgleichsprämie (iPrämie) vor, die die Bundesregierung auf den Weg gebracht hat und der Bundestag und Bundesrat zugestimmt haben. Die iPrämie ist Teil des dritten Entlastungspakets vom 3. September 2022.

Durch die Sonderzahlung sollen Arbeitnehmer*innen aufgrund der stark gestiegenen Energie- und Nahrungsmittelpreisen entlastet werden. Der großzügige Begünstigungszeitraum bis zum 31. Dezember 2024 soll den Arbeitgeber*innen mehr Flexibilität ermöglichen. Mit einem einfachen Hinweis auf der Lohnabrechnung, dass die Prämie im Zusammenhang mit der Inflation steht, können sie diese auszahlen. Die Voraussetzung für die Steuerbefreiung ist aber, dass die Prämie tatsächlich als Unterstützungsleistung zur Abmilderung der finanziellen Folgen durch die Inflation gezahlt wird. Entsprechend eindeutig muss die Lohnart in der Gehaltsabrechnung vermerkt sein.

Die Inflationsausgleichsprämie darf nicht nur einzelnen Mitarbeiter*innen ausgezahlt werden, sondern muss, wenn überhaupt, an alle gehen. Auch die Dauer des Arbeitsverhältnisses spielt bei dem Bonus keine Rolle. „Unerheblich ist, ob der Arbeitnehmer in Voll- oder Teilzeit beschäftigt ist oder ob es sich um eine geringfügige Beschäftigung handelt“, sagt Daniela Karbe-Geßler vom Bund der Steuerzahler. Also auch Minijobber haben ein Anrecht auf die Prämie, sofern das Unternehmen entscheidet, diese auszuzahlen.

Allerdings ist eine Auszahlung unterschiedlicher Summen an die Mitarbeiter*innen grundsätzlich möglich. Für unterschiedliche Verteilungen braucht der Arbeitgeber jedoch sachliche und nachvollziehbare Gründe. Bei Fragen dazu kontaktieren Sie bitte einen Fachanwalt für Arbeitsrecht.

„Viele Unternehmen würden ihren Mitarbeitern sicherlich eine Einmalzahlung, egal in welcher Höhe ermöglichen, aber sie können es nicht, weil die massiv gestiegenen Energiekosten ihnen jede Luft zum Atmen nehmen“, sagte Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland und warnte damit vor zu hohen Erwartungen an die Prämie.